Am 8. Mai 1945 endete in Europa der Zweite Weltkrieg und damit auch das menschenverachtende Terrorregime der Nationalsozialisten. 80 Jahre später gedachten Abgeordnete der Hamburgischen Bürgerschaft – von SPD, CDU, Grünen und Linken – der Opfer von Faschismus und Holocaust, indem sie die Stolpersteine vor dem Hamburger Rathaus reinigten.
Die Stolpersteine erinnern an ehemalige Abgeordnete der Hamburgischen Bürgerschaft, die von den Nationalsozialisten verfolgt, entrechtet und ermordet wurden. Mit der Reinigung würdigten die Politikerinnen und Politiker ihr Andenken und machten zugleich deutlich: Die Erinnerung bleibt – und ist heute wichtiger denn je.
Lena Zagst, Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen-Fraktion, betonte: „Der 8. Mai erinnert uns an das dunkelste Kapitel unserer Geschichte. Frieden und Demokratie erscheinen oft selbstverständlich – sind es aber nicht. Angesichts zunehmenden Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus ist es unsere Pflicht, für ein weltoffenes und demokratisches Hamburg einzustehen.“
Isabella Vértes-Schütter, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion, sagte: „Mit dem Reinigen der Stolpersteine ehren wir jene Abgeordneten, die von den Nazis verfolgt wurden. Ihr Schicksal mahnt uns, unsere demokratischen Werte entschlossen zu verteidigen – gerade heute, wo rechtspopulistische Kräfte an Einfluss gewinnen.“
Auch Dietrich Wersich von der CDU-Fraktion hob hervor: „Demokratie und Menschenrechte sind keine Selbstverständlichkeit. Sie müssen täglich verteidigt werden. Mit dieser Aktion bekennen wir uns zur historischen Verantwortung – und zur offenen Gesellschaft.“
Deniz Celik, innenpolitischer Sprecher der Linksfraktion, ergänzte: „Diese Stolpersteine zu putzen ist ein Zeichen gegen das Vergessen. Die Parole ‚Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus‘ bleibt ein aktueller Auftrag. Unsere Antwort auf rechten Hass lautet: Solidarität und Antifaschismus.“
Mit dieser symbolischen Geste machten die Abgeordneten deutlich, dass der 8. Mai nicht nur ein Tag des Gedenkens, sondern auch des politischen Handelns ist – für eine demokratische Zukunft ohne Hass und Ausgrenzung.