Röportaj: Enes BARAN CÖMERT
Ein Interview mit dem Politiker Mehmet Yildiz (Bürgerschaftsabgeordneter zuständig für den Bereich Kinder und Sport der Partei "Die Linke")
Können wir sie näher kennenlernen?
Ja, ich heiße Mehmet Yildiz, ich bin Bürgerschaftsabgeordneter der Linken und ich bin seit 2008 in der Bürgerschaft zuständig für den Bereich Kinder, Jugend, Familie, Migration und Sport (war auch zuständig für jugend,familie,Migration und Flüchtlinge)
Wann haben sie mit der Politik angefangen?
Ich habe angefangen, als ich ungefähr so alt war wie du. Ich bin mit 12 ohne Eltern nach Deutschland gekommen, ich bin ein Unbegleiteter minderjähriger Flüchtling und ich bin im Heim aufgewachsen. Ich habe glaube ich mit 13 angefangen mich für Politik zu interessieren und mit 13 einhalb war ich aktiv in der Schule
Wieso haben sie "Die Linke" Partei gewählt?
Ich habe "Die Linke" gewählt, weil ich Persönlich der Auffassung bin, dass "Die Linke" derzeit die einzige Partei ist, die Menschen tatsächlich unterstützt. Wir möchten das Kinder in der Kindertagesbetreuung einen guten Betreuungsplatz haben, dass Sie in der Schule ausreichend Lehrer haben, dass sie gute Klassenräume haben, dass jeder Jugendlicher ein Ausbildungsplatz zur Verfügung gestellt bekommt und alle sollten das Recht dazu haben kostenlos zu Studieren.
Wie finden sie das jetzige Bildungssystem?
Das jetzige Bildungssystem selektiert. Es trennt leider alle Kinder. Wie du weißt, haben wir Stadtteilschule und Gymnasien. Und es ist so, dass der Großteil der Kinder die auf ein Gymnasium gehen aus einem Elternhaus kommen den es finanziell sehr gut geht und die Kinder, die auf die Stadtteilschule gehen sind Kinder aus Arbeiterfamilien. Und wir sind gegen diese Trennung, wir sagen die dürfen nicht getrennt /selektiert werden sondern alle sollten das Recht haben von den gleichen Bedingungen zu profitieren.
Denken sie das Kinder mit Migrationshintergrund distanziert werden?
Ich glaube schon. Häufig kommen Eltern mit Migrationshintergrund zu mir diessen kinder ausgegrenzt werden unteranderem z.B., wenn sie Empfehlungen bekommen und in erster Linie auf Stadtteilschulen geschickt werden und nicht auf Gymnasien. Oder wenn Eltern das Gefühl haben,mein kind kann auf das Gymnasium, da kommt es häufiger vor, dass Deutsche Kinder die Empfehlung für das Gymnasium bekommen und kinder mit Migrationshintergrund eher die Empfehlung für die Stadtteilschule bekommen. Zum Glück haben die Eltern das Recht selber zu entscheiden auf welche Schule Sie das Kind schicken.
Haben sie irgendeine Nachricht oder Empfehlung an junge Menschen?
Ich kann eines sagen, egal was die Politik macht, wenn Ihr selber nicht aktiv seid und euch nicht engagiert ändert sich nichts. Ich empfehle, dass alle die können und stimmberechtigt sind wählen gehen und ihre stimme abgeben sollen. Aber auch Minderjährige sollten sich engagieren, beispielsweise in der Schule. Das ist ein Ort wo ihr selber entscheiden könnt, welche Bedingungen Ihr haben wollt oder das Jugendliche die auf die Schule gehen, in der Freizeit beim Haus der Jugend aktiv was machen können. Ich bin z.B. ohne Eltern nach Deutschland gekommen. Das war mein Hauptansatz, Ich habe gesagt: "Warum müssen Kinder ohne Eltern ihre Länder verlassen"? Das müssen die Kinder doch nicht erleben. Wenn wir in einer gerechten Welt leben würden, wäre ich nicht nach Deutschland gekommen und Ich habe meine Eltern nach 16 Jahren erst wieder gesehen. Das prägt einen Menschen lebenslang und Ich glaube, dass hat mich bei meinem Engagement sehr geprägt und ich empfehle Jugendlichen sich selbst zu organisieren. Gut!
Vielen dank für das Interview und schönen Tag noch.
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